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Koch-Abos: Ein Fluch für den kreativen Kochfan

27 Mar ’13

Nicht nur Kosmetika in Form einer monatlichen Box oder ein Pflanzenabo gibt es hierzulande immer öfter. Wer zu faul oder zu unkreativ zum Einkaufen ist, kann sich auch ein Koch-Abo zulegen. Abos scheinen im Moment groß im Kommen zu sein und ich muss gestehen, dass ich einige davon habe. Beispielsweise lasse ich mir alle zwei Wochen Bio-Gemüse als “Bio-Kistl” vom Adamah liefern. Ich schaue auch nie nach, was es dort gibt, weiß allerdings, dass es immer saisonales Gemüse ist, Kochrezepte inklusive.

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Mit dem Ziegenfrischkäse von Chavroux koche ich immer wieder

Ich persönlich halte von Koch-Abos aber überhaupt nichts. Natürlich ist es super einfach, weil man Rezepte mitgeliefert bekommt und genau die richtigen Mengen für eine bestimmte Personenanzahl, ich halte das aber für ziemlich unkreativ. Und ganz ehrlich: Wer weiß schon, auf was er morgen oder übermorgen Lust hat? Man plant doch Speisen meist relativ spontan. Einen Tag hat mal Lust auf Fleisch, am anderen auf Fisch und am dritten Tag isst man lieber etwas Vegetarisches oder geht ins Restaurant. Was ich mir viel mehr als so ein Koch-Abo wünschen würde, wäre ein ordentlicher Lieferant für Fisch und Fleisch. Bei den Lebensmittelhändlern findet man zu später Stunde selten noch irgendwas Brauchbares. Warum muss man also gleich alle Zutaten in so ein Abo packen?

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Papardelle mit Ziegenkäsesauce und geräuchertem Lachs

Durch so ein Abo ist man meiner Meinung nach ziemlich eingeschränkt. Man muss das fast essen, was da geliefert wird, weil es schade um die Lebensmittel und auch schade ums Geld wäre. Also kocht man so vor sich hin und lässt sich die Speisen förmlich diktieren. Ich finde das extrem schlecht und glaube, wenn man das anders aufgezogen hätte, wäre es für mich attraktiver. Wie oben schon erwähnt, würde mir ein Lieferdienst für Fleisch und Fisch (vor allem für Fisch) deutlich besser gefallen. So könnte man zum Beispiel zwei Tage vorher online bestellen und sagen, dass man gerne diesen und jenen Fisch hätte, Lieferungszeit inklusive. Dann ist man nicht an ein Abo gebunden, das Geld kommt trotzdem rein, der Kunde erhält frische Ware und alle sind glücklich.

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Mit Birnen lassen sich ausgezeichnete Süßspeisen zaubern

Da gefallen mir andere Konzepte deutlich besser: Bei feinkoch kann man sich zum Beispiel Zutaten zu allen Speisen einfach holen oder liefern lassen. Auch das Feinkostkistl mit ausgewählten Spezialitäten lass ich mir auch einreden, da man hier exklusive Delikatessen bekommt. Aber ein Koch-Abo? Ganz ehrlich, da geh ich lieber essen und muss nicht gähnend in den Kühlschrank starren. Der Preis ist zudem auch nicht ohne.

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Zum Beispiel Topfennockerl mit karamellisierten Birnen und Vanilleschlag

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Nach so einem Dessert kann man dann was Säuerliches trinken: Einen Gin Tonic

Ich werde auch in Zukunft selbst bestimmen, was ich koche, deshalb hier die Rezepte zu den oben genannten Speisen:

Papardelle mit Ziegenkäsesauce und Räucherlachs:

  • Papardelle
  • Eine Packung Ziegenfrischkäse
  • einen Schuss Weißwein
  • Eine kleine Zwiebel
  • Dille
  • Räucherlachs, in Streifen gerissen
  • Zitrone
  • 2 TL Obers-Kren

Papardelle kochen, Zwiebel andünsten, mit Weißwein ablöschen. Ziegenfrischkäse und Kren hineingeben, salzen, pfeffern, beiseite stellen. Nudeln abseihen, mit Sauce vermengen, Dille rein, anrichten. Räucherlachs oben drauf und mit Zitronen beträufeln.

Topfennockerl mit karamellisierten Birnen:

  • 250g Topfen
  • 2 EL Vanillezucker
  • 2 EL Grieß
  • 2 EL Öl
  • 2 EL Mehl
  • 1 Ei
  • etwas Zitronenschale
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Semmelbrösel

Alles ordentlich durchkneten, bis eine homogene Masse entsteht, danach für eine Stunde im Kühlschrank lassen.

  • Zwei süße Birnen
  • Zitronensaft
  • 1 EL Butter
  • 4 EL braunen Zucker

Birnen halbieren und in Wasser-Zitronensafte-Gemisch fünf Minuten kochen, danach entkernen und Hälften noch einmal halbieren. Zucker in kleinem Topf karamellisieren, bis es schäumt, Butter dazugeben, Birnen reinlegen und kurz aufkochen. Wasser ist nicht nötig, weil die Birnen ohnehin viel Saft abgeben.

Topfennockerl mit zwei Löffeln aus der Masse formen und ins kochende Wasser schmeißen. Sobald sie alle an der Oberfläche schwimmen, können sie rausgenommen werden. Birnen dazugeben und Schlagobers mit Vanilleextrakt steif schlagen.

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