Interessantes u. Spannendes

Stalking, Viral Marketing Kampagne oder WTF?

22 Mar ’11

Ich bin soeben nach der Arbeit nach Hause gekommen – mit meiner Tochter wohlgemerkt – und finde vor meiner Wohnungstür (ja, richtig, nicht HAUStür, sondern WOHNUNGStür) eine Flasche vor. Eine durchsichtige Flasche mit einem Papier drinnen. Das sah so aus:

Völlig verwundert hab ich mal bei der Nachbarin angefragt, ob das nicht vielleicht eine Verwechslung sei und das Ganze eigentlich zu ihr gehört. Aber nichts.

Dann mache ich das Ding auf und finde folgenden Zettel vor:

Da man den Text schlecht lesen kann, hier der Wortlaut (es ist nur EIN Zettel, der nur auf einer Seite beschriftet ist):

und leider bin ich etwas durcheinander, weil diese Erinnerungen nicht ganz verstehen kann. Doch es ist wunderschön hier. Die Gegend tut mir sehr gut. Es fühlt sich an wie ein Déjà-vu. Kann es sein, dass ich eine Vision habe?

Wer weiß. Schau Dir das Video hier mal an: youtube.com/DasBuch2011

Hier beginnt alles, Du und Wir. Vielleicht kannst Du jetzt nachvollziehen, warum wir deine Hilfe brauchen.

Ich muss Dir dann unbedingt erzählen, was wir

Das ist alles. Es ist handgeschrieben, mit Füllfeder auf etwas festerem Papier, das an den Rändern abgerissen aussieht.

Falls das eine virale Marketing-kampagne oder wie auch immer man das nennt ist, finde ich das NICHT lustig, weil es mich in meiner Privatsphäre angreift und da eindeutig zu weit gegangen wird. Wer auch immer es war: ich finde das einfach scheiße. Ehrlich. Die Idee mag zwar für einige nett sein, aber für mich ist es das nicht. Ich will keine Angst haben müssen, wenn ich nach Hause komme! Und ehrlich: falls ihr Blogger-Relations wollt, dann FRAGT MICH DOCH EINFACH!

Danke für die Aufmerksamkeit

P.S.: Das ist das oben angegebene Video: klick

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8 Comments

  • Reply sue 22 Mar ’11 at 17:02

    eigentlich gute idee. aber ich finds auch etwas gruselig.

  • Reply O. Pryde 22 Mar ’11 at 17:08

    ich steh ja auf solche sachen, fürchte aber, dass 90% der leute damit nichts anfangen können. genau wir die “vermisst”-sujets.

  • Reply fatmike182 22 Mar ’11 at 20:42

    Ich wurde ja auch Opfer dieser Kampagne. Normalerweise nicht zugänglich für Werbezeug, bin ich diesem Viral schon zugetan.

    Der Spannungsbogen hatte den Ursprung in einer dubiosen Postkarte, die sentimental was von deja vu usw schreibt, persönlich adressiert – wtf? Dann die Selbstenttarnung als Viral. Und dann noch unspannender, wenn man weiß, dass man Leute in dem Biz kennt

    Wir sind für diese Kampagne das, was wir auf Twitter & co verörpern: öffentlich. & das ended dann eben auch hinter der Wohnungstüre.

  • Reply fatmike182 22 Mar ’11 at 22:09

    @ O. Pryde
    das “Vermisst”-Sujet find ich zwischen neutral/passiv und geschmacklos. Va weils an eine breite Masse geht, nicht wie das.

    ad Kampagne nochmal
    Werbung interagiert im besten Fall. In dem Punkt geb ich dir recht, Ivy, die Interaktion darf nicht aufgezwungen erfolgen; je aktiver der Konsument die Entscheidung trifft & treffen will, auf eine Werbung einzugehen (siehe Super Bowl), desto mehr ist es im Sinne des Erfinders.

    Auch der Grund, warum ich Werbung oft hasse, weil sie mich eben nicht anspricht, sondern nur meine Zeit verscheißt & langweilt. Unlustig, Falschinfo, einfach nur in Weg, fad, dumm, falsche Zielgruppe, deppade C-Promis.
    Daher der Grund, warum ich Google gern die Daten geb, für die ich stehe: ich _will_ Zielgruppe der Werbung sein. Ja, bitte! Ich will keine Windel-Werbung & OB-Angebote.
    (Ich behaupte, mündig genug zu sein um nicht auf µ-Sekunden-lang-anhaltende Neuromarketintricks kapital hineinzufallen)

    Endlich kommt durch solche Gschichten mal targeting & Spannung in das ganze… aber jo, kann mana uch falsch auffassen.

  • Reply Martin 22 Mar ’11 at 23:51

    Das ist sicher kein Stalking, sondern Viral Marketing in einer perfekten Form. Gehe davon aus, dass jemand die Flasche von einem Boten entgegen nahm und sie Dir vor die Wohnungstür gelegt hat. Oder der Bote hat im Haus geklingelt und sich so Eintritt verschafft, um sie vor Deine Tür zu legen.

    Das ist per se eigentlich nichts Schlimmes. Das kann jeder Hinz-und-Kunz genau so machen: irgendwo klingeln und in’s Haus gelangen. Echtes Stalking geht anders.

    Ich hatte z.B. letztes Jahr einen Adventskalender von pizza.de per Post bekommen. Unaufgefordert. Woher haben die meine Adresse? Lesen die mein Blog? Oh weia! Vorgestern bekam ich eine Mail, ob ich nicht an einem Linktausch interessiert sei. Woher kennen die mich? Hilfe, Unbekannte schreiben mich an!!

    Es ist so: wenn man ein Blog hat, twittert und bei Facebook ist, ist man so gläsern, wie man sich gibt. Irgendwo scheinst Du Deine Adresse hinterlegt zu haben, denn anders wissen “die” nicht, wo Du wohnst.

    Sicher brauchst Du keine Angst zu haben, dass Dir jemand auflauert. Du bist eine unter vielen, die diese Flaschenpost bekommen haben. So, wie ich einer unter vielen bin, der einen Adventskalender vor seiner Tür vorfand…unaufgefordert…

    Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, liebe Ivy, aber Deine Privatsphäre ist eh’ ein offenes Buch, wenn man Dich bei Twitter abonniert hat… Wie fatmike12 schrieb: “…kann man auch falsch auffassen”. Fasse es doch lieber so auf, dass Du auserkoren wurdest, um an einer (harmlosen) Viral-Marketing-Kampagne teil zu nehmen. Ich finde, das hat was.

  • Reply phil 23 Mar ’11 at 08:00

    Wieso wird dadurch deine Privatsphäre angegriffen? Ist es persönlich adressiert? Unterscheidet es sich irgendwie von einem random Flyer, davon abgesehen dass es etwas aufwendiger umgesetzt wurde?

  • Reply Eaglepowder 23 Mar ’11 at 12:45

    @Martin Ob die Aktion gelingt, wird sich erst zeigen. Jedenfalls war der Beginn ein wenig rumpelig. Und noch wissen wir nicht, worum es sich handelt. So eine Sache kann auch etwas ins Auge gehen…

  • Reply Suse 28 Mar ’11 at 16:31

    naja, ob man sich gläsern macht oder nicht, so etwas vor der türe zu finden ist schon etwas gruselig. aber geschafft haben sies trotzdem auf deiner seite verlinkt zu werden.
    lg suse

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