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Als das iPhone die iWona verließ. Oder: Ein Tag Android

27 Apr ’11

Dieser Post soll jetzt keine Grundsatzdiskussion oder religionsartigen Fechtereien zwischen iOS und Android Anhängern heraufbeschwören und ist nur eine Darstellung meiner persönlichen Empfindungen. Natürlich könnt ihr euch – oder mir – in den Kommentaren die Schädel einschlagen, ich vermute nur, dass das nichts bringen wird. Aber mal ganz von vorne: Eigentlich bin ich ja ein Mensch, der auf seine Sachen sehr gut aufpasst. In meinem ganzen Leben ist mir erst ein einziges Mal eine Geldbörse abhanden gekommen und wie mir die gestohlen wurde, frage ich mich bis heute. Einmal hab ich sogar meine Kamera wo angebaut, aber auch die tauchte wieder auf. Mit dem Handy ist das sogar noch schlimmer: da ich das Teil eigentlich die ganze Zeit in der Hand habe, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich es irgendwo liegen lasse. Dachte ich zumindest.

Am Sonntag nacht – eigentlich war es schon Montag – fuhr ich mit einem jungen Mann Richtung meiner Wohnung. Mit dem Taxi versteht sich. Zuhause angekommen warf ich Schuhe und Tasche in eine Ecke und hüpfte ins Bett. Am nächsten Tag die schmerzvolle Erkenntnis: das iPhone ist weg. Mir war fast nach Weinen zumute. Panikartig durchsuchte ich die gesamte Wohnung. Hab ich es vielleicht in meinem Rausch aufs Klo gelegt? Hab ich es ins Bett mitgenommen und es steckt irgendwo unter dem Polster? Oder kann es sein, dass ich es in das Zimmer meiner Tochter manövriert habe? Alles Quatsch. Angerufen beim Heurigen, bei dem ich den Abend verbracht habe, ergab die nächste Enttäuschung: auch dort war das iPhone nicht zu finden. Im Geiste hab ich schon einen fetten Typen am Mexikoplatz gesehen, der mit meinem iPhone herumhantiert. Schnell hab ich meine Passwörter am MacBook geändert: Gmail, Facebook, Twitter, Foursquare. Einfach alle Services mal sukzessive umgestellt. Es blieb noch eine letzte Möglichkeit: das Taxi. Gottseidank lässt sich besagter junger Mann immer Rechnungen geben und so hatte ich zumindest eine Anlaufstelle. Aber der Taxiunternehmer verwies uns weiter. An eine Nummer, die zuerst nicht zu stimmen scheinte, aber sich dann doch als richtig erwies.

Glücklich vereint

 

Und in meiner Panik hab ich das getan, was getan werden musste: ich glaubte mal prinzipiell KEINEM. Und deshalb hab ich dem Taxifahrer gleich mal – bevor ich noch überhaupt gefragt habe – Geld angeboten. Ja, denn ich wollte mein Handy zurückhaben. Was wäre ich ohne mein iPhone?

Und das LG Optimus Whatever Phone sieht zwar nett aus, ist auch ganz leicht, aber es hat Android. Ja, richtig. Und obwohl 2.2 drauf war, bin ich mir vorgekommen wie ein Beta-Tester. Innerlich hatte ich Krämpfe sondergleichen. Ein halbes Jahr noch bis zum iPhone 5. Wie sollte ich das überbrücken? Soll ich mir schnell ein iPhone 3GS besorgen? Auf Twitter habe ich schon Geschäftsgespräche abgewickelt und meine Wochenmission ein iPhone zu besorgen nahm langsam Formen an. Aber mit dem Android Handy versuchte ich mich anzufreunden. Habe die wichtigsten Apps installiert, mich mit den Widgets vertraut gemacht, aber mein Herz blutete trotzdem. Ich wollte einfach mein iPhone zurück haben. Der Android Market ließ mich verzweifeln, ich habe dort nichts gefunden, wie ich wollte. Ich kam mir vor wie ein Beta-Tester für ein neues Handy-Betriebssystem. Die Tastatur und überhaupt alles. Bäh. Sorry, liebe Android-Menschen: einmal iPhone, immer iPhone. Vielleicht versteh ich ja nicht, was genau an diesem Android super sein soll: es gibt 1000 verschiedene Versionen, so viel verschiedene Hardware. Die Apps sehen alle total hässlich aus (als wären sie Beta-Versionen der iOS Versionen). Sicher gibt es ein paar nette Features: die Widgets zum Beispiel fand ich ganz nett, aber sonst? Immer wird geschimpft, dass man bei Apple ohne iTunes nichts machen kann. Ja und was ist mit Android? Ohne einen Google Account kann man das Handy auch nicht benutzen. Es wird alles synchronisiert. Sicher ist das auch ein Vorteil, aber auch hier werden Daten an einen riesigen Konzern weitergegeben. Deshalb lass ich dieses Argument nicht gelten. Ebensowenig das neueste: das iPhone trackt die Location mit. Aha. Und bei Google passiert das nicht? Come on…

Wie dem auch sei: ich bin froh, dass ich mein Gerät wieder habe und werde in Zukunft besser darauf aufpassen. Thanks for your attention.

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4 Comments

  • Reply Teresa 27 Apr ’11 at 10:14

    Seit ich das letzte Mal unfreiwillig von meinem iPhone getrennt wurde halte ich das Neue wirklich die ganze Zeit in der Hand. Man weiß ja nie… Nur nirgends hinlegen. Und regelmäßig synchronisieren (dann schmerzt ein Verlust auch nicht so).

  • Reply vittore 27 Apr ’11 at 10:21

    Iwona, du wirst verwundert sein, aber ich gebe mir einen Ruck und verzichte auf mein übliches Apple-Bashing (es fällt schwer, lol) und freue mich einfach für dich, dass du dein Handy wieder hast.

    Zu deinem “Erfahrungsbericht” mit dem LG: da sieht man, wie stark Marken und Betriebssysteme prägen: man findet nichts, findet das Design hässlich (weil ungewohnt) und sehnt sich zurück zur angestammten Marke. Das ist wohl auch der Grund, warum VW seit Jahrzehnten unaufregende – sagen wir geradeheraus: langweilige – Autos um nicht gerade wenig Geld höchst erfolgreich verkauft: Markentreue. Steigst du in einen VW, findest du dich auf Anhieb zurecht. Nach einer gewissen Zeit will man unter Umständen keine andere Marke mehr, obwohl Toyota zuverlässiger, Alfa Romeo rassiger, BMW sportlicher, Skoda günstiger ist.

    Ich kann übrigens versichern, dass es umgekehrt genauso funktioniert: für mich eine Horrorvision, ich müsste mich anstatt mit meinem HTC mit einem Apfel (wurscht welche Generation) durchs Leben schlagen – uuuäähhh…

  • Reply Frau Schaaf 27 Apr ’11 at 12:02

    Mir würde es ähnlich gehen, der Gedanke, mein Smartphone zu verlieren, ist Horror, gut also, dass Dein Apfel wieder da ist!

    Ich habe übrigens eine Kollegin, die vom iPhone aufs Desire HD umgestiegen und damit viel glücklicher ist. Somit ist die Aussage “einmal iPhone, immer iPhone” zumindest generell widerlegt. ;)

    Ich finde diese Vergleiche eh einfach dämlich, dem Einen passt halt Apple, dem Anderen Android. So what?

  • Reply Martin 7 May ’11 at 17:31

    Hihi, ich habe überhaupt kein Smartphone, sondern bin OldSchool mit einem Nokia von 2007 unterwegs ;-) Aber nichtsdestotrotz kann ich Dich verstehen: ist ein tolles Gerät, und eben…ähm…personalisiert bis zum Anschlag. Mir würd’s in Deinem Fall sicher ähnlich gehen.

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