Food Life

Oesterreich, das Entwicklungsland

17 Jan ’12

“Hinterweltlerisch”, “zurückgeblieben”, “innovationsresistent”. Wie oft habe ich dieses Wort aus den Mündern von Österreichern gehört, wenn in einem Gespräch oder einer Diskussion die Worte “Ostblock”, “Polen” oder “Slowakei” gefallen sind. In mancherlei Hinsicht mag das vielleicht stimmen. Mir fiele jetzt zwar kein Beispiel ein. Doch hey, keiner ist perfekt. Und auch wenn es die ein oder andere Sache gibt, die mich persönlich an meinem Heimatland – Polen – auch stören: es gibt etwas, dass ich in Österreich vermissen. Nein, ich vermisse es nicht nur hier, mir geht Österreich diesbezüglich richtig am Arsch. Und das ist schlicht und einfach das Einkaufen von Lebensmitteln.

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Ich bin bei Gott kein Mensch der Schellfischfilets, Gressingham-Ente, Borlotti-Bohnen, gelbe Erbsen und Puy-Linsen – um es mit Foxy’s Worten auszudrücken – tagtäglich braucht. Aber wenn ich, so wie erst vor ein paar Tagen, als ich ein Raclette vorbereitet habe, in drei Billas und einen Spar gehen muss, um die letzten zwei Zucchinis zu bekommen, dann geht mir Österreich’s Lebensmittelwirtschaft einfach richtig am Arsch. Oder Baguette. Warum ist es nicht möglich auch noch kurz vor Ladenschluss ein frisches Baguette zu bekommen? Warum kann ich bei Interspar, das lächerlicherweise eines der größten österreichischen Lebensmittelsupermärkte ist, um 15 Uhr am Nachmittag kein frisches Baguette, Brot oder Semmeln bekommen? Warum hören die um 12 Uhr zu backen auf? Wo wir schon beim Nächsten wären: in den hinterweltlerischen Ostblock-Staaten kann ich auch noch um 2.35 morgens ein Backhendl, ein frisches Brot und einen Gorgonzola bekommen. Nicht nur, weil dort die Käseabteilung allein so groß ist wie bei uns Merkur und Interspar zusammen. Und dass, obwohl man meinen sollte, dass es in Österreich genug Käse geben müsste.

Dass es in Österreich aufgrund der Tatsache, dass wir ein Binnenland sind, schwer ist Salzwasserfische zu bekommen, lasse ich mir ja sogar einreden. Aber dass ich für Koriander, Rosmarin und Minze zum Naschmarkt laufen muss, sehe ich nicht ein. Ganz zu schweigen von Safran oder Pimentkörnern. Was kocht ihr Österreicher eigentlich so? So ohne Kräuter und Gewürze und überhaupt. Immer nur Kasnudeln und Knödel? Glaube ich nicht, wenn ich mir ansehe, was meine Bekannten so kochen.

Die Öffnungszeiten sind ja sowieso nur eine Diktatur der Kirche, die sich ständig in alles einmischt. Weil der Sonntag der “heilige Tag” bleiben muss. Und weil es der Wirtschaft schaden würde (WTF – was ist das überhaupt für ein Argument?). Aber was sind das für Ausreden? In meinen Augen: typisch österreichische. Denn wo ein Wille ist, ist ein Weg. Und in anderen Ländern funktioniert es erstaunlicherweise richtig gut.

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29 Comments

  • Reply skoops 17 Jan ’12 at 18:49

    10000% Agree – Österreich ist das mit Abstand hintlerweltlerischste Land, was Ladenöffnungszeiten und Marktvielfalt betrifft. Ein schwer Kartellierter Markt, ein Oligopol quasi. Rewe, Spar und Hofer – diese Drei Konzerne decken gefühlte 98% der Einkaufsmöglichkeiten der Österreicher ab. Die Wirtschafts-, Arbeiter-  und sonstige Kammern – und natürlich allen voran DIE KIRCHE – führen Kreuzzüge GEGEN die Sonntagsöffnung von Geschäften. 
    Shops, die am Sonntag offen haben – weil sie in einer Sonderwirtschaftszone (lies: Bahnhof, Flughafen, Touristisches Zentrum) sind, werden von irgendwelchen Gesetzen in Ihrer Vielfalt so dermassen eingeschränkt, dass es nimmer lustig ist (Merkur Wien Westbahnhof: Mo-Sa ein paar tausend m² Verkaufsfläche, Sonntags 80m² Mini-Shop mit “Reiseproviant”) – Ein “Nippes”-Händler am Westbahnhof, der am Sonntag aufsperrt, wird von Mystery Shoppern der Wirtschaftskammer heimlich fotografiert um Verstösse zu dokumentieren und Aufzuzeigen. 
    Leute, gehts noch? 
    Das Hauptargument, welches ich ständig gegen Sonntagsarbeit höre ist: “ABER DIE FAMILIE!!!!11111” – Ja was ist mit der Familie? Glaubt ihr die Kassatanten in den USA oder in UK, Slowakei, Polen, Russland und sonstwo haben KEINE Familien? In Polen gibts es noch viel mehr Familien und einen viel stärkeren Familiensinn als ich in Österreich jemals gesehen hätte und trotzdem schaffen es alle sich dort an irgendeinem Tag zu verabreden und zu treffen und ein Familienleben zu haben. Nur weil jemand am Sonntag arbeitet, heisst dass ja nicht, dass er nicht trotzdem 1-2 Tage pro Woche frei hat. 
    Ich gehe in Österreich ab und zu auch Sonntags ungestört und ungefiltert einkaufen. Nämlich zum Tesco in Bratislava. Fuck you, Wirtschaft – Wenn ihr mir nicht die Möglichkeit gebt, euch auch am Sonntag Geld zu geben, dann geht sterben. Kauf ich halt im Ausland. BTW; das Ketchup-Regal vom Tesco ist etwa 15 Laufmeter lang und geht über die gesamte Höhe. Vergleicht das mal mit 1-2 Laufmetern beim Billa/Merkur und rechnet euch dann mal hoch, wie gross ein Supermarkt wirklich ist (die heissen dort auch eher Hypermarkt)
    Gottseidank ist Bratislava so nah

  • Reply hannah lafer 17 Jan ’12 at 18:54

    irgendwie ist österreich ja nicht so das feinschmeckerland. wir geben uns recht schnell mit etwas einfachen zufrieden wiener schnitzel zb. komm ich grad drauf nach deinem tollen post!

  • Reply Angelo Laub 17 Jan ’12 at 18:58

    Du sprichst mir aus der Seele!

  • Reply Foxy 17 Jan ’12 at 19:01

    Also das mit den Öffnungszeiten seh ich genauso wie du. Läden die an einem Samstag um 15:00 zusperren … das geht echt gar nicht.

    Aber ich finde es nicht schlimm, wenn es nicht immer alle Lebensmittel überall zu kaufen gibt. Auch wenn das sicher manchmal mühsam ist und man sich ärgert. Wenn die aber kurz vor Ladenschluss nochmal alles frisch backen und auffüllen würden, würde man doch noch mehr wegschmeißen müssen als jetzt schon. Hab im Catering gearbeitet und als ich dort gesehen hab was für Mengen an gutem Essen jeden Abend weggeschmissen wurde … na da bin ich echt sensibel seitdem.

    Gilt allerdings nicht für Kräuter ;) Aber bei Gemüse und Brot versteh ich schon, dass sie da bemüht sind, die Sachen vor Ladenschluss zu verkaufen. Finde ich auch gut. Alles was übrig bleibt, wird weggeworfen und da bin ich dagegen.

    • Reply Anonymous 17 Jan ’12 at 19:03

      Das Interessante ist ja: in .pl wird viel weniger weggeschmissen als in .at. Woher kommt’s also?

      • Reply foxy 17 Jan ’12 at 19:18

        Das ist wirklich interessant. Ich hab aber keine Ahnung wie da die Abläufe sind. Ich weiß nur, dass in Ö Lebensmittel im großen Stil weggeworfen werden wenn sie aus Sicht der Unternehmen nicht mehr zu verkaufen sind. Und das tut mir ehrlich weh wenn ich dran denk.

    • Reply Patrick 17 Jan ’12 at 19:23

      sorry aber “frisch backen” in Verbindung mit Supermärkten (Spar, Billa, etc.) zu nennen ist einfach falsch. Das hat weder etwas mit backen noch mit Brot zu tun was man heute im Supermarkt bekommt! Aber solange es die Leute kaufen wird es den Mist auch geben.

      • Reply Martin Schmidler 18 Jan ’12 at 23:20

        Exakt. Die Semmeln von Spar und Billa kann man nach einem Tag wegschmeissen. Nicht zu vergleichen mit Qualitätsprodukten aus einer Bäckerei.

    • Reply David 18 Jan ’12 at 09:03

      In unserer Bäcker-Abteilung in meinem Supermarkt in den USA haben wir 3 “Backphasen” gehabt: A, B und C. A war immer vormittags, B mittags und C abends (von 7 bis 22 haben wir offen gehabt). Bis Ende des Tages musste alles von A verkauft werden und das, was nicht verkauft wurde, weggeschmissen (eigentlich haben wir vieles an die lokalen Kirchen gespendet aber das ist nicht immer der Fall) werden musste. B hat immer bis am nächsten Tag in der Früh, also bis die nächste B-Phase bereits war und das gleiche galt auch für die C-Phase Produkte. Es hat immer ganz gut funktioniert und von Brot haben wir sehr wenig am Ende des Tages weggeschmissen. Wieso so etwas in Österreich nicht geht, verstehe ich nicht.

  • Reply MonikaNicoletta 17 Jan ’12 at 19:05

    also ich bin der meinung, dass man irgendwann wirklich aufhören sollte frisches aufzubacken – zumindest bevor man es wegschmeisst. ich sehe es nicht ein, dass jeden tag tonnenweise essen weggeschmissen wird. vielleicht sollten wir mehr mit unseren essenszulieferanten sprechen und gewisse nahrungsmittel vorreservieren lassen. ich finde es falsch, wenn regale 24/7 komplett voll sind.
    ich finde es auch nicht komplett verkehrt, wenn es einen tag gibt, wo man halt etwas weiter hinfahren muss, um frische lebensmittel zu bekommen.. aber womöglich bin ich da eine der wenigen.

  • Reply MonikaNicoletta 17 Jan ’12 at 19:08

    @foxy wir haben damals möglichst viel vom catering mitgenommen und ich habe dann teilweise so “schweinsbratenparties” veranstaltet.. die menge vom weggeschmissenen ist in der gastro tatsächlich höchst bedenklich..

    • Reply Foxy 17 Jan ’12 at 19:17

      Uns war es komplett verboten, auch nur irgendwas mit nach Hause zu nehmen. Argument: Wenn ihr das Essen nicht sofort verzehrt, das schlecht wird und ihr dann davon krank werdet, könntet ihr das Catering verklagen. Muss man sich mal vorstellen.

  • Reply Morgenbesser 17 Jan ’12 at 20:04

    Also wenn man unbedingt am Sonntag einkaufen will, soll man auch am Sonntag ins Büro gehen oder in die Werkstätte oder wo man sonst arbeitet. Warum dann auch nicht den Sonntag als Schultag nutzen? Man könnte ja statt dessen jeder Klasse an einem anderen Wochentag frei geben. Die Kinderbetreuung am Sonntagen ist auch schon längst gesichert. Wir haben zudem viel zu viele Feiertage. Schöne neue Welt. :-D

    • Reply skoops 17 Jan ’12 at 20:32

      Genau DAS sind die Argumente, die man ständig hört, wenn man dieses Konzept erklären versucht. Nochmal: Das ist keine Utopie. Ich hab das nicht aus dem nächsten Roland-Emmerich-Film geklaut; das ist GELEBTER ALLTAG in weiten Teilen der Welt.
      Glaubst Du allen Ernstes, dass Frauen im Ausland jetzt keine Kinder mehr kriegen, weil sie Sonntags arbeiten müssten und da vielleicht keiner wäre, der auf sie aufpasst? Glaubst Du nicht, dass sich bei einer kompletten Liberalisierung nicht plötzlich auch Möglichkeiten auftun werden, seine Kids genauso selbstverständlich am Sonntag im KiGa abzugeben wie an allen anderen Tagen auch?
      Wer darauf BEHARRT an nur einem einzigen Tag der Woche ruhen zu wollen (nämlich NUR SONNTAGS) den kann ich bald nur noch als christlichen Fundamentalisten bezeichnen. Warum kann nicht jeder Mensch einen individuellen Arbeitsplan haben? Warum muss die Welt – in diesem Alpenland – 36h pro Woche zu einem kompletten Stillstand abbremsen nur um dann am Montag wieder weiterzumachen. Was sagst Du eigentlich zu all den Frauen, die bereits Sonntags in Krankenhäusern, Flughäfen, Bahnhöfen, Tankstellen, Taxis, Zügen, U- und Strassenbahnen u. dgl. arbeiten? Die bild ich mir auch nur ein, gell? Schöne neue Welt

  • Reply Fabian 17 Jan ’12 at 20:24

    Liberalisierung der Öffnungszeiten ist OK, in anderen Branche wie der Industrie ist ein 7/24-Betrieb sogar üblich. Aber es ist populistisch, alles der Kirche in die Schuhe zu schieben. Vor allem Wörter wie “Diktatur” würde ich nicht so inflationär verwenden…

    Die Kirche ist für einen freien Sonntag  – ganz klar. Aber warum gibt es dann liberalere Ladenöffnungsgesetze in Polen als in Österreich? Wäre mir jedenfalls neu, dass die Kirche bei uns mehr Stellenwert oder gar mehr politischen Einfluss hätte als in Polen. Wichtigster heimischer Player in dieser Frage ist die Lobby der kleinen und mittleren Lebensmittelhändler!

    Aber warum lobbyieren die? KMUs können sich einen siebentätigen Betrieb mit Überbezahlung für Sonntage nicht leisten und fürchten dadurch noch mehr Wettbewerbsnachteile zu den Großen. Und tatsächlich: In den meisten EU-Länder sind KMUs im Lebensmittelhandel ausradiert, in Österreich gibt es dagegen noch vergleichsweise viele. Übrigens profitiert davon noch eine Gruppe: Das türkische Lebensmittelgeschäft bei mir um die Ecke hat beispielsweise am Sonntag offen. Wie das? Am Sonntag darf man geöffnet haben, wenn nur der Eigentümer/Unternehmer im Geschäft steht und kein Angestellter. In Polen müssten solche Minimärkte mit Tesco, Géant & Co. konkurrieren und das wäre wahrscheinlich für viele der Tod.

    Das ist die eine Seite. Die andere ist natürlich, dass etwa die Hotellerie Einbußen beklagt, denn viele Touristen würden – angeblich – auch am Sonntag in Ö. bleiben, wenn sie denn einkaufen könnten. Oder die Menschen fahren ins Ausland einkaufen, so wie @0a58b1b0bd5a508011363630ad93e1d4:disqus . Darum ist eine Liberalisierung sehr wohl überlegenswert.

    Nur: Der Kirche ALLE Schuld zu geben, machts zwar einfach und spart das Nachdenken, wird darum aber nicht wahrer.

  • Reply Fabian 17 Jan ’12 at 20:26

    Liberalisierung der Öffnungszeiten ist OK, in anderen Branche wie der Industrie ist ein 7/24-Betrieb sogar üblich. Aber es ist populistisch, alles der Kirche in die Schuhe zu schieben. Vor allem Wörter wie “Diktatur” würde ich nicht so inflationär verwenden…

    Die Kirche ist für einen freien Sonntag  – ganz klar. Aber warum gibt es dann liberalere Ladenöffnungsgesetze in Polen als in Österreich? Wäre mir jedenfalls neu, dass die Kirche bei uns mehr Stellenwert oder gar mehr politischen Einfluss hätte als in Polen. Wichtigster heimischer Player in dieser Frage ist die Lobby der kleinen und mittleren Lebensmittelhändler!

    Aber warum lobbyieren die? KMUs können sich einen siebentätigen Betrieb mit Überbezahlung für Sonntage nicht leisten und fürchten dadurch noch mehr Wettbewerbsnachteile zu den Großen. Und tatsächlich: In den meisten EU-Länder sind KMUs im Lebensmittelhandel ausradiert, in Österreich gibt es dagegen noch vergleichsweise viele. Übrigens profitiert davon noch eine Gruppe: Das türkische Lebensmittelgeschäft bei mir um die Ecke hat beispielsweise am Sonntag offen. Wie das? Am Sonntag darf man geöffnet haben, wenn nur der Eigentümer/Unternehmer im Geschäft steht und kein Angestellter. In Polen müssten solche Minimärkte mit Tesco, Géant & Co. konkurrieren und das wäre wahrscheinlich für viele der Tod.

    Das ist die eine Seite. Die andere ist natürlich, dass etwa die Hotellerie Einbußen beklagt, denn viele Touristen würden – angeblich – auch am Sonntag in Ö. bleiben, wenn sie denn einkaufen könnten. Oder die Menschen fahren ins Ausland einkaufen, so wie @0a58b1b0bd5a508011363630ad93e1d4:disqus . Darum ist eine Liberalisierung sehr wohl überlegenswert.

    Nur: Der Kirche ALLE Schuld zu geben, machts zwar einfach und spart das Nachdenken, wird darum aber nicht wahrer.

    • Reply Anonymous 17 Jan ’12 at 20:29

      “In Österreich gibt es noch teilweise viele KMUs im Lebensmittelhandel”? Das wäre mir wirklich neu!

      • Reply Fabian 18 Jan ’12 at 00:23

        Naja, nicht teilweise sondern vergleichsweise. Ich habe ein halbes Jahr in Kopenhagen studiert und kann mich dort beispielsweise nur an große Lebensmittelgeschäfte erinnern. Ist aber natürlich ein persönlicher Eindruck, Zahlen habe ich leider keine gefunden. Wäre aber mal interessant. Die längeren Öffnungszeiten waren jedenfalls in Dänemark super.

  • Reply skoops 17 Jan ’12 at 20:45

    Übrigens: Wem als “Totschlagargument” nur einfällt, dass dann die Kinderbetreuung nicht gesichert ist und dadurch das ganze Sozialsystem zusammenbricht, dem möchte ich folgenden Vergleich ans Herz legen:
    Österreich – Sonntags die Gehsteige hochgeklappt – Keine Kinderbetreuung am Sonntag, aber jede Menge Frauen, die Arbeiten: Krankenschwestern, U- und Strassenbahnfahrerinnen, Callcenter, Verkäuferinnen in diversen Shops, Kellnerinnen, Tankstellen, Bahn, Flughäfen, Servicepersonal, etc etc etc… DIE Arbeiten alle, ohne dass es irgendeine Kinderbetreuung gäbe. 
    Polen – Hier gibts das alles auch: ABER: Es gibt auch Kinderbetreuung am Sonntag.
    Welches System ist zivilisierter und sozialer?

  • Reply Matthias Jax 18 Jan ’12 at 00:05

    Also in Salzburg im Interspar bekommst du alles bis 21:00

    • Reply MonikaNicoletta 19 Jan ’12 at 10:25

      in jedem, oder nur bei dem am bahnhof? das gibt’s nämlich in wien gleich einige male.. auch die möglichkeit am sonntag lebensmittel einzukaufen, nur halt eben nicht überall. 

  • Reply franjazzco 18 Jan ’12 at 00:19

    der freie markt ist also gar nicht so frei, wie er scheint? gut, ganz meine meinung. was fordert, mir unbekannterweise, nun ivy, um dem den garaus zu machen? noch mehr freien markt. ach ivy, komm.

  • Reply Teemu 18 Jan ’12 at 11:15

    Das mit dem frischen Brot und Hendl um 2:35 ist in Metropolen wie Krakau oder Warschau Realitaet – und da sicher auch nicht durch die Bank – versteh aber dein Problem. Ich seh es auch so. Ich muss aber sagen, das Dein Problem vlt auch damit zusammenhaengt, das du in sehr zentraler Lage lebst – ich hab “draussen” (Wien Atzgersdorf-Mauer) und am Laendle (Tiroler Unterland) solche erste Welt Probleme nie erlebt. “Mein” Interspar hat eigentlich immer fast alles parat. (auch die “exotischen” Kraeuter und Gewuerze die Du ansprichst :))

    In Lappeenranta (mein Heimatort in Finnland, ein Ort vergleichbar mit Łomża (kennst du vielleicht, ich kenns gut)) haben wir (mehrere) 24/7 Supermaerkte die Auswahl- und Groessenmaeszig an einen Metro uebertreffen. Dort funktioniert auch das mit den Ladenoeffnungszeiten spitze, es braucht keine 7 Tage Kindergaerten oder Schulen und nicht jeder “muss” am Sonntag arbeiten – viele tun es aber, weil es ganz einfach super entlohnt wird. Wirtschaftlich und Sozial koennten sich Oesterreich(er) da ein Beispiel nehmen. Stattdessen wird hierzulande halt lieber geraunzt, gejammert und nicht ueber den Tellerrand geschaut. “Lass ma’s wie’s is” statt “Grosser Toechter-Soehne” passt besser in die Bundeshymne..

    • Reply Anonymous 18 Jan ’12 at 14:27

      Zum 2. Absatz kann ich Dir nur vollkommen zustimmen! Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können.

  • Reply Dan 19 Jan ’12 at 02:02

    Darf ich mal fragen, wo du einkaufen gehst? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man–wenn man die Obst-und Gemüseauswahl in anderen Ländern kennt–in österreichischen Supermärkten depressiv werden könnte, aber es gibt auch nicht zu unterschätzende Unterschiede hierzulande. Rosmarin, Minze usw. habe ich bisher noch immer frisch beim Merkur bekommen. Safran, Piment usw. gibt’s von Kotanyi, auch bei Merkur. Koriander gibt’s dort sogar frisch im Topf–vielleicht nicht immer, aber ich habe jedenfalls letztes Jahr einen solchen ausgepflanzt.
    Im Gegensatz dazu finde ich die Gemüseabteilung bei Interspar grauenhaft, zumindest bei dem bei mir in der Nähe. Als kleinen Geheimtipp möchte ich dir mal nahelegen, zu einem kleinen Spar (Gourmet-Spar) zu gehen, die haben dort eine meiner Erfahrung nach auch die weniger stark nachgefragten Gemüsesorten.

    Brot–ich mag die aus Teiglingen aufgebackenen Sachen nicht. Offenbar ist das eine Art Teufelskreis: die Supermärkte und Bäckereiketten bewerben das Zeug als “frisch gebacken” und die Leute kaufen es nur frisch, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass dieses Zeug binnen kürzester Zeit zäh wird. Ich habe den Verdacht, dass eine richtige Bäckersemmel mit ordentlicher Teigführung länger haltbar wäre.

    Ah ja, in puncto Kundenservice und Ladenöffnungszeiten könnte man sich von anderen Ländern auch was abschauen. Oft ist es gang und gäbe, dass der Kassier die Waren einpackt.

  • Reply Martin Der M 20 Jan ’12 at 10:45

    Ich kann das ganze Posting einfach nicht nachvollziehen. Gebäck kaufe ich allerdings nicht im Supermarkt sondern bei diversen Läden in der Nähe und nach Verfügbarkeit, da gibts sogar einen Türkischen Laden der Sonntags frisches Fladenbrot und mehr hat :) #1150 #ftw

    Für sonntägliche Notfälle ist immer was zum Aufbacken im Tiefkühler….

    Alle ausgefalleneren Sachen wie diverse frische Gewürze oder guten Käse gibts eh in den diversen Biosupermärkten, da die ja auch Bobogelüste bedienen :)

  • Reply Paula 24 Jan ’12 at 20:33

    einfache Antwort, 2 Worte: REWE, SPAR

    Vielfalt ist da nicht!

  • Reply wolfgang 30 Jan ’12 at 22:42

    Wenn der nächste Österreicher die Polen als “Hinterweltler” bezeichnet, kannst ihm ja sagen, dass nur “Hinterwäldler” nicht wissen, dass “Hinterwäldler” hinter dem Wald und nicht “hinter der Welt” (wtf?) leben.

    Dass wir liberalere Ladenöffnungszeiten brauchen, nur weils die irgendwo anders gibt, find ich zwar nicht, aber ich finde, dass wir die Branchen fairer behandeln sollten. Wenn man mit möglichst weniger menschlicher Arbeit am Sonntag auskommen wollen würde, hätt nämlich der Billa offen, und die Gastronomie geschlossen. Ein Getränk übern Barcodescanner zu ziehen verursacht nämlich weniger Arbeit, als mich zu fragen, was ich will, mir das Getränk zu bringen, und dann nochmal extra mit der Rechnung anzutanzen. *

    Ansonsten find ich diese ganzen riesigen Supermärkte eh nur nervig.
    Dort latscht man sich einen Wolf, bis man die drei Sachen hat, die quer über 10000 m² Verkaufsfläche verstreut sind, und bis die Monatseinkäufer an der Kassa mit ihren 200-Euro-Ladungen endlich durch sind, bin ich gemeinsam mit meinem Essen zu Erdöl geworden.

    Wenn ich was exotisches brauch (für meine Verhältnisse, d.h mit Piment wüsst ich eh nix anzufangen), hats der Gourmetspar eigentlich immer, und beim Bäcker gibts auch das meiste noch bis 5 Minuten vor Ladeschluss (wer dann unbedingt einen Erdbeerplunder will, kann natürich Pech haben).

    [*] Nochmal zur Gastronomie: Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand österreichische Supermärkte nerviger findet, als die österreichische Gastronomie.

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