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Der Schwimmer – Zsuzsa Bánk

5 May ’10

Ich weiß nicht, wie  Zsuzsa Bánk das macht, aber in “Der Schwimmer” versteht die Autorin es, Emotionen auf extrem subtile Art und Weise rüberzubringen.

Sie erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines jungen Mädchens. Kata, das junge Mädchen, erzählt davon, wie ihre Mutter sie, ihren Bruder und ihren Vater einfach im Stich lässt und aus Ungarn flieht. Doch in der Geschichte geht es nur vordergründig darum. Denn für Kata und ihren Bruder Isti beginnt ein Nomadenleben. Der Vater, der nicht weiß, was er will und seine Kinder innerlich nicht erträgt, zieht von Ort zu Ort. Die Kinder besuchen weder eine Schule, noch bilden sie sich anderweitig. Der Gedanke an die geflohene Mutter verbindet die beiden aufs Tiefste.

So beginnen Kata und Isti verschiedene Spiele zu spielen und sich ihre eigene kleine Welt zusammenzubasteln. Traurig, wie man meinen möchte, doch man sieht an der Geschichte, wie einfach doch das Denken von Kindern ist. In dem Wunsch in einer Scheinwelt zu leben, erzählen Kata und Isti Fremden, dass ihre Mutter nur auf Kur ist oder auf Urlaub.

Eine tragische Geschichte folgt der nächsten, doch Zsuzsa Bánk erzählt diese Geschichte mit solch einer Nüchternheit, dass gerade diese Tatsache einen so sehr mitnimmt. Nicht nur nämlich die Geschichte der Mutter, die ihre Familie verlässt, um ein besseres Leben zu leben und dafür auf ihre Kinder zu verzichten. Sondern vor allem die Geschichte zweier Geschwister, wie man sie selten erlebt. Zwei Menschen mit dem selben Schicksal, die von einer Tragikomik gezeichnet in einer Traumwelt leben, die schöner nicht sein könnte.

Doch wird auch am Ende dieses geschwisterliche Bündnis durch ein Schicksal zerschlagen. Zsuzsa Bánk hat es sich nicht nehmen lassen der Geschichte ein Ende zu geben, wie man es wohl nicht lesen möchte.

Eine wunderschöne Geschichte.

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