Food Fun Fun Fun

Hipsteritis Rucolaris

6 Feb ’13

rucola

via

Die Hipsteritis Rucolaris ist eine Krankheit, deren Symptomatik seit dem Jahr 2010 immer wieder in der westlichen Welt auftritt. Vor allem in Mitteleuropa ist die Verbreitung der Krankheit in den letzten ein bis zwei Jahren exponentiell gestiegen. Vorwiegend tritt die Krankheit in Ballungszentren auf, wobei eine Expansion in ländlichere Gegenden durchaus auch schon vorgekommen ist.

Name

Das Wort setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Zum einen aus dem Wort “Hipster”, das einen urbanen pseudo-alternativen Menschen mit komischer Frisur bezeichnet. Rucola ist ein allgemein bekanntes Kreuzblüttengewächs. Ihr Vorkommen war lange Zeit auf den Mittelmeerraum beschränkt.

Herkunft

Die heutigen soziologischen, medizinischen und kulinarischen Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich die Hipsteritis Rucolaris aufgrund einer massiven Zunahme von Rucola in der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie etabliert hat. Hervorgerufen wird sie durch den Versuch, alle Speisen, die es auf dieser Welt gibt, mit Rucola zu servieren. Da der Rucola in Europa – vor allem im städtischen Bereich – von Hipstern entdeckt wurde, ist die Krankheit nach ihnen benannt.

Geschichte

Als die Krankheit anfing ihren Lauf zu nehmen, wurde sie zunächst lange Zeit nicht als solche wahrgenommen. Das liegt vor allem daran, dass es in Mitteleuropa lange Zeit bereits Rucola gab, den man zu genießen wusste. Die Eltern-Generation der heute etwa 30-Jährigen kannte dieses Kraut schon lange davor. In der österreichischen Küche fand sie jedoch selten Einzug, weshalb ihr seltener Genuss bei italienischem Essen etwas Besonderes war. Die Symptome der Hipsteritis Rucolaris weden folgend erklärt. Im Anschluss and die Symptomatik finden Sie verschiedene angedachte Formen der Therapie, wobei es bei keiner einen nachweislichen Erfolg zu vermelden gibt. Genießen Sie die Vorschläge deshalb mit Vorsicht. Krankheiten wie diese schaffen es nämlich oftmals jahrzehntelang inmitten einer Gesellschaft zu verweilen.

Symptomatik

  • Trotz einstigem Genuss des Krauts zeigen Betroffen eine massive Langeweile gegenüber Speisen, die mit Rucola serviert werden
  • Augenverdrehen vor Fertig-Weckerl-Auslagen
  • Das Widerstreben, sogar den Zufluchtsort Nummer eins (McDonald’s) aufzusuchen, scheitern reihenweise
  • Wutanfälle beim Durchscrollen von Instagram-Timelines und Food-Blogs
  • eine massive Intoleranz gegenüber Hipstern, die für die Krankheit verantwortlich zu machen sind
  • Schuldgefühle und Depression nach dem Verzehr von einer der anderen 3000 Salatsorten

Auftreten

Die Krankheit tritt im Großstadtbereich in jedem gastronomischen Feld auf. Ob es der Kebabstand oder die Würstelbude ist: Rucola ist überall. Auch Lebensmittelhändler, die eigene Fertigsandwiches anbieten, haben kein einziges Produkt mehr im Sortiment, das Rucola-frei wäre. Ganz massiv tritt sie in Hipster-Ballungszentren wie “Wien Neubau”, “Wien Mariahilf”, “Wien Josefstadt” und “Wien Alsergrund” auf. Da diese Bezirke aber nicht mehr “uncool” genug sind, haben sich die Zentren auch in die Wiener Außenbezirke “Wien Ottakring”, “Wien Hernals” und teilweise bis nach “Wien Margareten” verlagert. In diesen Gebieten ist höchste Vorsicht geboten. Man muss fast aufpassen, Rucola nicht im Martini-Glas wiederzufinden. Das Einzige, das dagegen hilft, ist der bloße Fleischkonsum. “Ein Steak bitte” sollten auch Menschen in ihr Sprachrepertoire aufnehmen, die des Deutschen nicht mächtig sind. In den schlimmsten Anfällen von Hipsteritis Rucolaris sollte man unverzüglich nach Hause gehen und Chart-Musik hören.

Therapie

Experten sind sich einig, dass die Krankheit nur bekämpft werden kann, indem man den Rucola vollständig aus Europa verbannt. Einige radikal denkende Experten hingegen glauben, dass dazu nur ein Importverbot im Stande wäre. Die Politik befürchtet allerdings aufgrund der massiven Verbreitung von Hipstern eine Zunahme des Schwarzhandels mit dem Salat. Da die Politiker sich darüber einig sind, dass das einen massiven wirtschaftlichen Verlust bedeuten würde (immerhin macht der Verkauf vom Rucola allein in Österreich etwa 67% des BIP aus), treten sie für eine Beibehaltung des Salats ausschließlich für den italienischen Gastronomiebereich ein. Dies wird von Politikexperten als eine der “weisesten Entscheidungen seit der 2. Republik” bezeichnet.

1

3 Comments

  • Reply thomasrobak 6 Feb ’13 at 17:15

    Grossartig!

  • Reply (Mar)leenchen 7 Feb ’13 at 12:29

    wirklich guter post! ;-) und so wahr!

  • Reply Susanne Mandl 9 Feb ’13 at 12:49

    Rucola hat es auch schon in Österreichs ländlichem Bereich gegeben, als ich ein Kind war. Nur hat es damals Rauke geheißen und war nicht hip, sondern einer von zig Salaten.
    Genauso wie Pastinaken nicht im vorigen Jahr erfunden wurden (obwohl man sich es bei der Häufung der gastronomischen Erwähnung glauben könnte..)
    Meine Oma (leider schon lange gestorben) hätte ihren Spaß daran, wie stinknormales Gemüse gehypt wird.

  • Leave a Reply