Food

Stressfaktor Lebensmitteleinkauf

12 Nov ’13

spargel

Über die Öffnungszeiten österreichischer Lebensmittelgeschäfte und deren Angebot habe ich bereits vor einiger Zeit einen regelrechten Rant-Beitrag verfasst. Dieses Mal möchte ich mich einem ähnlichen und dennoch anderen Thema widmen: Dem Stress beim Lebensmitteleinkauf. Veranlasst zu diesem Beitrag hat mich ein Beitrag auf orf.at, dem zufolge 30 Prozent der Österreicher das Einkaufen als lästige Arbeit sehen. Nun, ich muss sagen: Ich kann dem voll und ganz zustimmen. Das Einkaufen ist mittlerweile für mich eine lästige Pflicht geworden.

Eigentlich bin ich ja ein großer Fan von Lebensmitteln und ich koche irrsinnig gerne, weshalb das Schmöckern von Lebensmitteln eines meiner Lieblingsbeschäftigungen sein sollte. Doch es ist es nicht. Warum? In meiner Nähe gibt es nur relativ kleine Geschäfte, die erstens ein nur relativ kleines Angebot haben und mich einfach durch ihre Größe irrsinnig stressen, da man durch die engen Gänge ständig angerempelt wird und das Gefühl hat, man müsste das Geschäft so schnell wie möglich verlassen, um den Verkäufern – die sich zwischen den Kunden auch noch rein drängeln, weil sie ja Regale schlichten müssen – ja nicht lästig zu fallen.

Man geht also vor sich hin, sucht sich schnell zusammen was man braucht und geht wieder. Meist hat man sich ohnehin schon vor dem Betreten des Geschäftes überlegt was man einkaufen will, schließlich will man keine Zeit vertrödeln. Im Geschäft schwirrt man also von einem Regal zum nächsten, man weiß ja schon wo sich alles befindet und landet dann an der Kasse. Oder besser gesagt: Man steht in einer Schlange. Das Anstehen an der Schlange dauert meist länger als der Einkauf im Geschäft selbst und am Ende geht man mit einem erleichterten Seufzer aus dem Geschäft – zumindest geht mir das so.

Wo bleibt die Lust am Shoppen? Ist es nicht die Aufgabe von Marketingmenschen und Handelsmenschen, den Einkauf für die Menschen so lustvoll wie möglich zu gestalten? Wollen die Geschäfte mein Geld nicht? Doch, aber sie bekommen es halt, indem die Produkte teurer werden – das sagen jedenfalls die Marktbeobachter. Zudem merkt man in den Geschäften auch das, was in vielen anderen Bereichen in der Privatwirtschaft herrscht: Es sind zu wenige Leute beschäftigt, die es nicht schaffen, alles so hinzubekommen, wie es sein sollte. Das fängt damit an, dass bei “meinem” Lebensmittelhändler ums Eck die Fruchtfliegen nur so herumschwirren und im Sommer Bienen dort zu finden sind und zum anderen, dass die Mitarbeiter massiv erschöpft aussehen und man einfach Mitleid mit ihnen hat. Da kann man es ihnen fast nicht verübeln, dass sie es nicht schaffen, für diesen bescheidenen Lohn und dem Arbeitspensum auch noch freundlich zu bleiben.

In Wirklichkeit wäre es natürlich schön, wenn man zum Einkaufen einige Faktoren hätte, die es stressfreier machen:

  • bessere bzw. flexiblere Öffnungszeiten
  • raumtechnisch besser konzipierte Geschäfte mit mehr “Raum” für den einzelnen
  • genug Personal im Geschäft
  • kürzere Wartezeiten an Kassen
  • dem Kunden wieder das Gefühl geben, dass er im Geschäft gern gesehen ist

Die wenigen Positivbeispiele, die mir einfallen würden, sind einfach zu weit weg und zu selten als dass sie hier ins Gewicht fallen würden. Ich würde mir jedenfalls wieder etwas weniger Frustration und vor allem weniger Stress beim Einkaufen wünschen.

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2 Comments

  • Reply Stefan Schmölz 13 Nov ’13 at 07:48

    Du hast damit leider so recht!

    Der Supermarkt gegenüber von meinem Büro ist auch so ein Fall. Sie haben nicht mehr oder weniger Auswahl als in den gängigen Supermärkten, nur wird diese so dermaßen abgesandelt präsentiert, dass man dort eigentlich gar nicht einkaufen möchte. Außerdem, das ganze Bürohaus hat um 12:00 Mittagspause, da sollte doch klar sein, zu dieser Zeit alle Kassen zu besetzen und nicht Waren einschlichten zu lassen.

    Manchmal kommt es mir so vor, dass die Ketten ziemlich der Zeit und eigentlich uralt Rezepten hinterherlaufen. So als wäre der in den Köpfen derer die für das Warensortiment zuständig sind, immer noch der “Toast Hawaii” der neueste Scheiß. Das sich bzgl. Rezepten viel getan hat und das auch entsprechende Produkte im Angebot fordert wird vernachlässigt.

    Schwierig finde ich es manchmal auch die richtige Menge zu kaufen. Nicht, dass nicht genug geben würde, das gegenteil ist der Fall. Warum soll ich 3 Paprika kaufen, wenn ich nur einen brauche? Warum ist die halbe Menge Toastbrot teuer, als die ganze?

    • Reply iwonaw 13 Nov ’13 at 12:26

      Am 13. November 2013 07:48 schrieb Disqus :

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