Interessantes u. Spannendes Life

Wie man sich als Sportmuffel täglich zum Training motiviert

27 May ’16

 

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Hätte mir jemand vor zwei Monaten gesagt, dass ich einen Blogpost zu diesem Thema schreiben werde, hätte ich vermutlich ganz laut und ganz lange gelacht. Ich. Als absolute Antisportlerin. Ich habe Turnen in der Schule gehasst. Ich habe Sport immer nur als Mittel zum Zweck gesehen: beim Schwimmen, beim Volleyballspielen, beim Eislaufen: Mir ging es da viel mehr um das Erlebnis als um die Tatsache, dass es Sport war. Aber alleine irgendwas zu tun, auf diese Idee wäre ich nicht gekommen. Ich habe Sport einfach immer gehasst.

Vor ein paar Jahren haben sehr viele Leute in meinem Freundeskreis begonnen zu laufen. Einige davon laufen jetzt Marathons und ich finde das auch vollkommen okay. Für mich waren diese extremen Leistungen (und 42km zu laufen ist in meinen Augen eine Extremleistung) nie interessant. Laufen war mir zu langweilig. Um mich zu motivieren habe ich mir sogar sauteure Laufschuhe gekauft. Weil ich dachte: “Wenn Du Dir schon so teure Schuhe kaufst, dann MUSST Du einfach laufen” – aber nach drei Mal hab ichs wieder gelassen.

Vor zwei Monaten etwa habe ich mir gedacht, dass ich gerne wieder etwas ausprobieren will. Von nix kommt nix. Um fitter zu sein, um ein bisschen abzunehmen und um Muskeln aufzubauen. Ich will keinen Waschbrettbauch, aber vielleicht den Ansatz. Ganz ohne Waage oder Kalorienzählen, denn an meiner Ernährung ist eigentlich fast alles okay. Ich esse sicher nicht perfekt, aber ich koche immer frisch und esse nur selten Süßes. Mein Problem sind eher die Fruchtsäfte, aber die kann man einfacher weglassen als seine ganze Ernährung umstellen zu müssen.

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Aber was konnte ich überhaupt machen? Vor einiger Zeit habe ich mir aus Spaß auf YouTube eine Folge der Sendung “The Biggest Loser” angesehen. Ein US-amerikanisches Reality-Format, in dem dicke Menschen in ein Bootcamp geschickt werden und die Chance haben 250.000 US-Dollar zu gewinnen. Der Clou bei der Sache: Gewinnen kann das Geld nur jene Person, die am Ende am meisten abgenommen hat (relativ zum Ausgangsgewicht). In dieser Sendung hat eine Zeit lang eine Dame das Fitnesstraining geleitet, die ziemlich unsympathisch rüberkam, weil sie die Leute beim Sporteln teilweise angeschrien hat. Jetzt dachte ich an diese Sendung zurück und habe die Dame gegooglet. “Ich brauche genau so jemanden!”, war mein Gedanke und schnell hab ich gesehen, dass Jillian Michaels auch Fitnessvideos macht. Perfekt, dachte ich. Ich kann das zuhause machen, habe keine Ausrede, dass es kalt, nass, zu heiß, zu trocken, zu schwül ist, um in ein Fitnessstudio zu gehen. Alles was ich brauchte, waren eine Matte und zwei Hanteln.

Seit 11 Tagen mache ich nun Jillian Michaels’ “30 Day Shred”, ein Programm, das sehr effektiv ist laut vielen Berichten, die ich gelesen habe. Man trainiert täglich. Nach 6 Tagen mache ich allerdings einen Ruhetag, weil der Körper sich auch mal erholen muss. Ich verspreche mir davon keine Wunder, aber eine halbe Stunde intensiver Sport am Tag kann nicht verkehrt sein. Und was soll ich sagen? Es ist wirklich gut, es macht mir Spaß und mittlerweile freue ich mich darauf. Die ersten zwei Tage waren aber wegen null Ausdauer und Muskelkater ein Horror. Am dritten Tag fiel es mir am schwersten, weiterzumachen. Man muss diesen Schweinehund einfach ignorieren, denn die positiven Veränderungen kommen recht schnell: Ich kann plötzlich Liegestütze, so richtige. Hier sind ein paar Tipps für mich, wie ihr euch für Sport motivieren könnt, wenn ihr Sportmuffel seid:

Als Routinehandlung ansehen

Ab dem vierten Tag hab ich einfach so getan, als müsste ich es machen – wie Zähneputzen. Es gehört einfach dazu, man soll und kann es nicht auslassen. Just do it.

Lieber früher als später

Mir persönlich fällt Sport zu späterer Stunde schwer. Genau genommen wird es mit jeder Stunde am Tag, die vergangen ist, schwieriger. Weil man dann teilweise vielleicht schon müde von anderen Aktivitäten ist. In der Früh geht es einfacher, man kann es auch einfacher einplanen, finde ich. Auch wenn es bedeutet, dass man früher aufstehen muss.

Was ist schon eine halbe Stunde?

Eine halbe Stunde ist eigentlich total wenig, wenn man denkt, mit wie viel Unsinn man am Tag sonst so beschäftigt ist. Eine halbe Stunde vergeht total schnell.

An das Gefühl danach denken

Die schönste Dusche ist immer die, wenn man gerade geschwitzt hat. Dieses angenehme entspannende Gefühl in den Muskeln ist es wert, einfach durchzudrücken.

Sich das Ziel vor Augen halten

Ein Ziel vor Augen zu haben, finde ich gut, weil man sich durch die Verinnerlichung dieses Ziels viel einfacher motivieren kann. Es ist eine Belohnung. Ich denke mir im Moment zum Beispiel, dass ich dann endlich wieder bestimmte Sachen anziehen kann, die ich jetzt im Moment einfach nicht trage, weil es mir unangenehm ist. Oder dass man einfach eine bessere Kondition hat als jetzt. Jeder muss sich das individuell überlegen. Es hilft, daran zu denken, wenn man nicht will.

Sich belohnen

Bei Milestones oder andere Etappensiegen kann man sich ja selbst mit etwas belohnen. Ich werde mir z.B. nach Beendigung des Programms eine Trainingshose kaufen, die ich gerne hätte. Aber ich habe mir eingeredet, dass sich das nur auszahlt, wenn

Im schlimmsten Fall: Go Easy

Wenn man wirklich überhaupt nicht will, dann sollte man es trotzdem machen, aber in einer abgeschwächten Variante. Zum Beispiel: “Ich mache heute nur 15 Minuten statt 30”. Glaubt mir, wenn ihr dann inmitten der Tätigkeit seid, hört ihr nicht auf.

Ich werde am Ende des Programms ein Review schreiben und welche Veränderungen eingetreten sind und wie es mit dem Training weitergeht. Stay tuned!

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1 Comment

  • Reply Angelika 28 May ’16 at 20:56

    Spannend! Ich hab vor zwei Jahren ebenfalls das 30 Day Shred Programm (fast) durchgemacht und die Veränderung war wirklich erstaunlich. Gewichtsmäßig hat sich zwar gar nichts getan, dafür hab ich einiges an Muskeln aufgebaut. Seit einigen Wochen schieb ich das Vorhaben nun wieder vor mich her. Ich würd ja so gern, aber der Schweinehund :D

    LG Angelika

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