Feature Interieur and Gardening

Wie plane ich (m)einen Garten?

15 Jan ’20

Schneller als wir glauben wird der Winter zu Ende sein und die ersten Blumen und Gräser aus dem Winterschlaf erwachen. Erstmals habe ich die Ehre, einen großen Garten selbst zu gestalten. Da sowas ja kaum ein Projekt für ein einzelnes Jahr ist, habe ich mich vorab informiert, wie professionelle GartengestalterInnen an einen “Rohling” herantreten.

Wie so oft, gibt es hierzu verschiedene Zugänge, die ich mir online zusammengesucht habe. Zunächst ist es aber in jedem Fall wichtig, sich zu überlegen, was man im Garten überhaupt machen möchte, um ihn danach in verschiedene Zonen zu unterteilen. Man muss dabei nicht mit dem Maßband vorgehen, denn ein Garten soll ja nicht wie ein Museum, sondern wie ein lebendiger Bestandteil des Hauses bzw. das erweiterte Wohnzimmer sein.

Mich hat die Vorstellung, so viele Quadratmeter mit Leben zu befüllen, zunächst sehr überfordert. Als PerfektionistIn muss man sich als allererstes von dem Gedanken verabschieden, dass der Garten innerhalb einer Saison genau das wird, was man sich vorstellt. Das hat nicht nur damit zu tun, dass Pflanzen Zeit brauchen, um zu wachsen und auch gut auszusehen. Es liegt auch daran, dass man beschränkte Zeit und beschränkte finanzielle Ressourcen zur Verfügung hat. Und man muss sich auch vor Augen halten, dass jedes Projekt, das man abschließt, tatsächlich weiterhin Pflege braucht und man es nicht einfach nachher sich selbst überlassen kann (Stichwort Bewässerung, Unkraut, Ungeziefer,…)

Was muss mein Garten können?

Bevor man mit den Anforderungen startet, sollte man sich überlegen, welche Stile einem gefallen. Hier kann ich jedenfalls Pinterest empfehlen. Neben Stil ist auch der Einsatz von Materialien gefragt. All diese Fragen gilt es vor dem Zeichnen und tatsächlichen Planen und den Überlegungen zu Aktivitäten im Garten notwendig. Hier ein super Video dazu, das es kurz und bündig erklärt:

“Pflegeleicht” muss mein Garten nicht sein. Als jemand, dessen Hobby Pflanzen sind, ist für mich die Gartengestaltung eher aufwendig besser als zu pflegeleicht. Langweilig darf mir nicht werden. Aber auch “pflegeleicht” ist ein legitimes Kriterium. Bei mir im Garten wird gespielt, geschwommen, gesessen, getrunken und gegessen, sowie gegrillt/gekocht.

Natürlich will ich auch einen Bereich haben, in dem ich Gemüse anbauen kann und ein Bienenstock sowie Komposthaufen müssen ihren angemessenen Platz finden. Und nicht zu vergessen: der Garten sollte zu jeder Jahreszeit schön anzusehen sein. Gut ist es, wenn zu jeder Jahreszeit etwas blüht oder Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Im nächsten Schritt habe ich mir überlegt, in wie viele Bereiche ich den Garten teilen will und wie dieser beschaffen ist. Da der Garten am Hang ist, wird es auch einige kleine Maßnahmen geben, um gewisse Bereiche gerade zu machen bwz. zu terrassieren (ist teilweise schon gegeben).

In diesem Video wird beispielsweise erklärt, wie man einen Garten in verschiedene Schichten einteilt. Es ist einfacher als gedacht.

Wie im Video, arbeitet man am besten mit transparentem Papier und mehreren Schichten. Für verschiedene Angelegenheiten kann man verschiedene Farben verwenden. Für sogenanntes “hardscaping”, also alles, das mit Steinen, Beton, Felsen, Wänden oder Wegen etc. geplant ist, verwendet man beispielsweise eine eigene Farbe. Schicht für Schicht arbeitet man sich dann vorwärts, bis man einen guten Plan hat. Um die konkreten Pflanzen kümmert man sich dann individuell für jeden Bereich ganz am Ende.

Vom Groben zum Kleinen

Hat man nun einen Plan und eine Vorstellung von den einzelnen Bereichen, pickt man sich einen einzelnen raus und überlegt sich für diesen nun:

  • wie sind die Lichtverhältnisse zu verschiedenen Jahreszeiten dort?
  • wie werde ich bewässern?
  • Was mache ich hauptsächlich in diesem Bereich?
  • Was will ich dort sehen?
  • Welche Pflanzen in welcher Kombination sind am besten?

Zum letzten Punkt ist zu sagen, dass hier nochmal etwas Arbeit erforderlich ist. Aber dank Internet gibt es auch hier zahlreiche hilfreiche Channels und Erfahrungen, aus denen man Inspiration und Wissen schöpfen kann. Aber das ist etwas für den nächsten Blogpost, nämlich zur Planung einzelner Bereiche. Dann werde ich zeigen, welche drei Großprojekte für den Garten ich mir dieses Jahr vorgenommen habe.

Mein Plan

Grafisch bin ich nicht so begabt wie die ProfessionistInnen aus den Videos, die ich mir gerne ansehe, aber ich habe es dennoch probiert und es ist gar nicht so schlecht geworden. Was man im (noch nicht öffentlichen ;) Endergebnis sehen kann, ist, dass der Garten schon sehr viele (Obst)Bäume beinhaltet, die ich bei der Gartengestaltung natürlich mitbedenken muss, da die Bäume stehen bleiben sollten (einige sind leider schon morsch und werden dann doch weichen müssen!). Zur Erleichterung habe ich den Plan vom Grundstück und dem Haus mit einer kostenlosen Online-Software erstellt, habe diese dann abgepaust und meine Pflanzen, Bäume und andere Elemente hinzugefügt.

Ich habe mich dazu entschieden, den Garten in sechs Bereiche zu teilen, die flüssig ineinander übergehen sollen. Von ganz strikten Linien halte ich im Garten nichts, außer in gewissen Bereichen, zum Beispiel beim Pool. Überall wo es “hart” ist, sollte es durch Pflanzen “aufgeweicht” werden. Anderen Bereichen fehlt eine Struktur, die man mit “harten” Einflüssen etwas strukturieren kann.

So komme ich zu folgenden Einteilungen:

  • Garten auf der Nordseite des Hauses: Der “nicht sichtbare” Teil des Gartens, der eine Kletter- und Spielzone beinhalten wird und einen “natürlichen” Steinweg über einen kleinen bepflanzten Hügel hin zu einem Bereich mit Baumschaukel, Kletterseilen und einer gemütlichen Sitzecke im Gras.
  • Die Seiten des Hauses: Auf der Ost- und Westseite ist der Garten noch eher “unattraktiv”. Da man aber aus einem Kinderzimmer und dem Büro als auch dem elterlichen Schlafzimmer auf diesen Bereich blickt, soll hier vor allem ein schöner bunter Mix vorhanden sein, wo es zu jeder Jahreszeit etwas zu bestaunen gibt. Da dort bereits teilweise sehr große Bäume vorhanden sind, wird es eher darum gehen, auf kleinen Flächen im Vordergrund Blüten reinzubringen.
  • Die Pool-Terrasse: Die mit schönem hellen Stein ausgelegte Poolterrasse wird mit wenigen Sitzgelegenheiten, Liegestühlen und einem Pavillon mit darunter stehendem Esstisch und Palmen im Topf augstattet. Seitlich auf der Westseite gibt es noch eine Rasenfläche, die ideal für eine Feuerstelle und Bänke rundherum gedacht ist. Dort befinden sich momentan viele Rosensträucher, von denen der Großteil auch erhalten bleibt. Die Bepflanzung wird aber insoweit geändert, als dass der Übergang etwas geschmeidiger stattfinden wird. Da wir draußen auch viel kochen und grillen, wird auf der Ostseite des Hauses eine Grill- bzw. Außenküche implementiert.
  • Eine Ebene tiefer befindet sich der sogenannte “Romantik-Garten“, der an der Wand entlang Weinreben bekommt und wo es einen mit Blauregen überwucherten Bogen mit einer schönen Sitzbank darunter geben wird. Zudem werden dort viele Rosen und andere Blühpflanzen sein, sodass man von der Bank den Blick genießen kann. Ein paar andere Features kommen im Lauf der Zeit hinzu, ich könnte mir zum Beispiel einen Brunnen oder ein anderes Wasserspiel vorstellen.
  • Darunter wird es einen Gemüsegarten geben, wo eventuell noch ein klitzekleines Glashaus hinkommt.
  • Die unterste Ebene des Gartens ist jene, die die Besucher beim Betreten des Gundstücks sofort sehen. Auch dort ist schöne Bepflanzung, ein Komposthaufen als auch eine Blumenwiese und später ein Bienenstock geplant.

Im nächsten Blogpost zeige ich euch, welche drei Bereiche ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe und wie mein Plan konkret grafisch aussieht. Später werde ich zu jedem einzelnen Bereich die Pläne nochmal genauer erläutern und schreiben, was ich dazu brauche. Natürlich werde ich alles auf Fotos als auch Video festhalten und euch über Instagram und YouTube auf dem Laufenden halten.

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