Ich war nie einer von den Jungs, die sich in der Pubertät über Mädels und Sex lustig gemacht. Dafür war ich nicht “cool” genug. Das war auch gut so. Ich war vom anderen Geschlecht schon immer sehr angetan und kam schon immer gut mit Mädels zurecht, vielleicht auch weil ich schon in der Volksschule anfing mit dem einen oder anderen Mädchen zu schmusen.
Daher hatte ich auch keinen Drang jetzt meinen Sexualtrieb so schnell wie möglich nachzugeben, sondern genoss lange die einfacheren Dinge der Intimität zweier Menschen. Auch als mir aber mal ein Freund zeigte, dass es verschlüsselte Pornokanäle im Fernsehen gab, wurde ich zwar neugierig, aber das änderte nichts an meiner Einstellung. Es war damals auch irgendwie lächerlich, sich an einem instabilem Bild mit kaum Farbe sich aufzugeilen und sich was vorzustellen. Die Jugend von heute hat es schon ganz anders. Denn da ist es schon normal sich auf einschlägigen Seiten sich die Pornos zu streamen. Das erschreckende dabei ist aber, dass es sich dabei meist um 14jährige oder jüngere handelt – Jungen und Mädchen. Ohne selbst mal Erfahrung gesammelt zu haben, werden sie mit einer Scheinwelt konfrontiert und versuchen dementsprechend auch große Dinger zu haben, lange zu können und möglichst viele Stellungen hintereinander durchzugehen. Einfach nur traurig.
Ein Phänomen, das erst vor einigen Jahren einen Namen bekam, ist Metrosexualität. Es wurde meiner Meinung nach durch viele Popstars und Promis markanter, aber es gab schon früher Männer, die etwas mehr für ihr Äußeres taten. Mich wundert es nicht. Denn bei den vielen Scheidungen bzw. Trennungen und alleinerziehenden Müttern der letzten 20 Jahre (keine echte Statistik bei der Hand, rein empirisch), hatten viele Söhne einfach mehr Einfluss von ihren Müttern. Sie wissen halt mehr über Pflegeprodukte und Hygiene Bescheid und wenn sich Frauen gerne schön machen, dann können das Männer natürlich auch – egal ob für sich selbst oder unter Gesellschaftsdruck. Ist doch schön.
Der nächste Gesellschaftsdruck, der mir dazu einfällt, ist natürlich der Orgasmus der Frau. Tatsache ist, dass die Evolution diesen einfach nicht vorgesehen hat, da er für die Fortpflanzung keine notwendige Bedingung ist. Trotzdem gibt es immer wieder Wirbel um ihn und den G-Punkt, den eh nicht jede Frau hat. Von weiblichen Ejakulationen brauchen wir gar nicht anfangen. Da können noch so viele Sex-Ratgeber Tipps geben, wie dies und das geht. Dabei muss man nur auf jede Frau individuell eingehen und nicht überlegen was der nächste Schritt laut Buch sein soll. Schöner Sex kommt auch Orgasmus aus. Der Weg ist das Ziel.
Wer nicht fragt, bekommt auch keine Antwort. Das gilt auch für guten Sex. Ich dachte mir oft, dass ich beim Sex zu viel rede und mehr den Moment genießen soll. Aber im Nachhinein war es doch besser zu fragen, was ihr gefällt und gut tut, denn dadurch konnte man gemeinsam noch schönere Momente erleben. Wenn mal eine Frau nicht weiß, was sie will, dann probiert man halt mal was (Neues). Dann weiß man eh, ob es gut ist oder nicht. Natürlich habe ich schon versucht nur Sex zu haben, nur meiner Befriedigung, aber ich musste jedes Mal feststellen, dass es nicht das Wahre für mich ist. Es kann zwar kurzfristig schön sein, aber im Nachhinein bereute ich es mal mehr, mal weniger. Ich gehöre halt zu der Art von Menschen, die einfach mehr Gefühle beim Sex brauchen bzw. haben wollen. Jene, die nur auf die eigene Befriedigung aus sind, haben meiner Meinung nach Glück, weil sie so glücklich sind, weil sie vielleicht nicht (mehr) verletzt werden können oder es einfach nicht besser wissen. Man sollte sich selbst treu bleiben und an allem was man tut Spaß haben.
Valentin ist immer glücklich. Hat als Social-Media-Addict mit vielen Facebookpostings und hunderten RSS-Artikeln pro Tag ein schönes Offline-Leben.
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Dafür versucht er täglich das Rätsel im Standard zu lösen und bei Schönwetter das Handicap zu verringern.
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